Sabaa
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Sabaa, ein wunderschöner Rappe, 4-jähriger Araberwallach, bekamen wir Anfang 2004 zur Vermittlung. Die bisherigen Besitzer mussten sich aus familiären Gründen von ihm trennen.
Sabaa hatte noch keinerlei Ausbildung. Er kannte bis dahin nur den Auslauf auf einer Wiese im Ruhrgebiet zusammen mit seinen Gefährten. Nicole, eine junge Reiterin aus Frankfurt verliebte sich sofort in ihn und holte ihn im Frühjahr 2004 zu sich.

Nach viel Bodenarbeit zwecks Vertrauensaufbau sollte Sabaa dann an Sattel und Reiter gewöhnt werden... Dabei traten erhebliche Probleme auf. Den Sattel akzep-tierte Sabaa, jedoch geriet er in absolute Panik, sobald sein Rücken mit Gewicht belastet werden sollte.
Nicole unternahm alles menschenmögliche, um die Ursache dafür zu ergründen. Sabaa kam in eine Klinik und wurde geröntgt - ohne Ergebnis. Sie fuhr mit ihm nach München zu einem sehr bekannten sanften Bereiter, sie konsultierte Pferdeflüsterer, all dies kostete viel Geld, das nicht eingeplant war.

Wir standen in engem Kontakt, aber so verzweifelt Nicole auch manchmal war, eines war klar: Sabaa und sie gehörten zusammen und selbst wenn er niemals reitbar gewesen wäre, wäre er das einzige Pferd geblieben, das sie wollte.

Ich hoffe, ich konnte ihr aus der Ferne beistehen,habe ihr immer wieder Mut zuge-sprochen und ihr gesagt, dass ich froh bin, dass Sabaa zu ihr gekommen ist, wohl kaum jemand hätte diese lange und kostenintensive Odyssee in Kauf genommen, wo das negative Ergebnis schon festzustehen schien. Sie holte ihn wieder Heim nach Frankfurt und setzte die Bodenarbeit mit ihm fort, Belastung des Rückens war erst einmal kein Thema mehr. Sie sagte mir, dass er den Sommer 2005 erst einmal weiterhin frei auf der Koppel genießen sollte, dann würde sie weitersehen.

Anfang August 2005 bekam ich ein E-Mail von ihr mit dem Titel : "Die schönsten Beweisfotos des Jahres..." und im Anhang fand ich 3 Fotos von Sabaa mit Nicole auf ihrem Rücken, nicht in der Reithalle oder in der Bahn - es zeigte einen ent-spannten Sabaa mit einer überglück-lichen Reiterin im Gelände... Gänsehaut pur - ich habe mich maßlos gefreut für die beiden!

Später sagte sie mir, dass sie irgendwann das Gefühl hatte, jetzt sei der richtige Zeitpunkt und plötzlich hatte Sabaa kein Problem mehr... Für uns eines der be-wegendsten Erlebnisse aus unseren Vermittlungen. Pferde in Not sind oft so genannte "Katzen im Sack", wir wissen oft nicht genau, was sie erlebt haben und woher ihre Phobien stammen. Umso mehr sind wir auf echte Pferdefreunde angewiesen, die bereit sind, mit ihren Pferden auch einen steinigen Weg zu beschreiten. Ist der Punkt dann einmal überwunden, hat man einen Freund fürs Leben, Nicole und Sabaa, ohne einander nicht mehr vorstellbar. Das Foto der beiden spricht seine eigene Sprache... !

Conny von Zur Mühlen, KoMeT e.V.
August 200