Vapeur
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Ich lernte Vapeur, einen Budjonny Fuchswallach geboren 1987, im Juni 2004 kennen. Zu diesem Zeitpunkt litt er an einem Tumor in seinem linken Hinterhuf. Der Tumor hatte sich zwischen Hufbein und Huf wand festgesetzt. Da die Vorbesitzerin leider die finanziellen Mittel für die notwendige Operation nicht hatte, wandte sie sich an Conny. Conny erzählte mir von Vapeur und ich besuchte ihn bei seiner damaligen Besitzerin. Mir gefiel Vapeur auf Anhieb.

Nach einigen Untersuchungen in der Klinik wurde Vapeur dann erfolgreich operiert (ihm wurde dabei ca. 3 cm breit die Hufwand vom Kronenrand bis zum Zeh entfernt) und er gehörte nun mir. Aufgrund seines starken Willens und seinem gutem Heilfleisch ging der Heilungsprozess sehr gut voran; er durfte 3 Wochen nach der Operation in seinen neuen Stall umziehen. Dennoch folgte ca. ½ Jahr Boxenruhe, was er mit einer unerschütterlichen Ruhe ertrug, obwohl seine Stallnachbarn tagsüber auf der Weide waren! Dann durften er "endlich" ein paar Runden Schritt in der Reithalle geführt werden. Doch da war es verständlicherweise nach dem 3. Mal mit der Geduld zu Ende. Doch nach ein paar "Freudenausbrüchen" war Vapeur wieder das gewohnte ausgeglichene Pferd.

Seit Januar 2005 darf er auch wieder unter dem Sattel arbeiten. Natürlich in Kombination mit entsprechendem Muskelaufbau. Hierbei, und auch im täglichen Umgang, ist er ein zuverlässiger und geduldiger Partner. Von dem operierten Huf ist heute kaum noch etwas zu sehen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich damals den Mut hatte und genieße nun die Zeit mit ihm.

Leider meldete sich der Tumor nach 4 Jahren erneut. Somit wurde eine schwere Entscheidung von mir gefordert. Eine erneute Operation? Für mich war und ist klar: Eine 2. Operation sollte nicht um jeden Preis durchgeführt werden. Nur wenn Vapeur danach schmerzfrei weiterleben kann, wollte ich der Behandlung zustimmen. Ansonsten würde ich ihm weiteres ersparen. Der behandelnde Tierarzt sah das zum Glück genauso. Die letztendliche Entscheidung sollte während der Operation erfolgen. Im Operationssaal durfte ich dann einen Freudensprung machen. Vapeur darf weiterleben! Schon einen Tag noch der OP hat mein Pferd seinen Huf wieder belastet. Nach der obligatorischen Heilungszeit war mein Pferd wieder kerngesund und voller Lebensenergie. Heute hält er seine Weidegenossen wieder auf Trab. Mein Pferd darf mittlerweile in erster Linie Rentner sein. Mit kleinen Spaziergängen und etwas Bodenarbeit sorge ich für etwas Abwechslung.
Ich hoffe, dass Vapeur sein Leben noch lange genießen kann.



Iris